Das frühere Monopol

Die Geschichte des Gebäudes im städtebaulichen Kontext

von Christian König Master of Arts (M.A.) Architektur

Im folgenden Teil wird der städtebaulich geschichtliche Hintergrund des Gebäudes chronologisch dargestellt. Die enthaltenen Informationen stammen überwiegend aus dem Hamelner Archiv der Deister und Weserzeitung (Dewezet).

1755 – 1896

Das Grundstück an der Deisterallee 20, auf dem das Hotel Monopol 1896 gebaut wurde, war ab 1755 der erste Stadtfriedhof außerhalb der Stadtmauern und ein Vorläufer des Deisterfriedhofes. Der Seel- sorger Dr. Schläger Senior setzte sich in Hameln bis zu seinem Tod 1868 immer wieder für einen notwendigen Saalbau ein. Nach seinem Tod hielt der Verein für Kunst und Wissenschaft das Interesse wach, jedoch sollte es noch drei Jahrzehnte dauern bis das Hotel tatsächlich entstand. Das Grundstück war bis zum Baubeginn außer einem teilweise unterkellerten Fachwerkhaus mit Pferdestall noch völlig unbebaut.

1896

Die Einweihung des Hotels Monopol 1896 war ein Volksfest. 40 Jahre lang war dieses Gebäude gefordert worden und über 100 Jahre war Hameln als „Stadt ohne Säle“ bekannt gewesen. Dies sollte sich mit dem Bau des Hotels ändern. Das Hochzeitshaus hatte jahrhunderte- lang Raum für Feiern, Theaterstücke und Konzerte geboten, bis dessen Saal aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden durfte. Er wurde auch im Volksmund als „enger, muffiger Rathausboden“ beschrieben.

Am 27.12.1896 wurde die erste Vorstellung namens „Großstadtluft“ im „Menzelschen Saal“ (Großer Saal), Bauherr war Carl Menzel, aufgeführt. Das neue Gebäude beschrieb die Dewezet in diesem Jahr als „neues Stadttheater“ und „prächtigste Anlage in der ganzen Provinz“. In einem Zeitungsartikel heißt es: „Der Anblick, den der mächtige, vornehm ausgestattete Saal mit den festlich geschmückten Tafeln im Glanz des elektrischen Lichtes bot, war ein wahrhaft imposanter, auch trug die infolge der Zentralheizung in allen der Benutzung übergebenen Räumen gleichmäßige Wärme nicht wenig dazu bei, den Aufenthalt in dem schönen Etablissement von vornherein angenehm zu gestalten.“ (Dewezet,1957)

Eine damals fortschrittliche Lüftungsanlage war integriert, das Parterre mit 19 x 25 Metern bot 456 und die Galerie 106 Personen Platz. Auf der Galerie befand sich der Bühne gegenüber ein 2,50 Meter breiter Balkon und beiderseits der Bühne Räume für die Schauspieler. Das maximale Fassungsvermögen betrug ca. 1.000 Personen bei einer Einwohnerzahl in dieser Zeit von 17.000. Zusätzlich zum Hotelbau wurde auf dem rückwärtigen Grundstück ein altes Fachwerkhaus abgerissen und ein massives Wohnhaus mit zweieinhalb Geschossen und vollständigem Keller errichtet.

1897

Im Februar 1897 wurde in Hameln der erste Kinofilm mit einem Kinematographen gezeigt. Diese Premiere fand im kleinen Saal des Hotels Monopol statt und hieß „sogenannte lebende Photographie“. „Wir können uns die Begeisterung des damaligen Publikums über die ersten Filme nicht mehr vorstellen, weil die gewaltigen Fortschritte der Technik in unserer Zeit uns verwöhnt haben.“ (Dr. P. Niemeyer, 1982)

Ansicht des Saals vom Jahre 1897
Ansicht der Deisterstraße vom Jahr 1897
1912

Am 04.09.1912 kam es im großen Monopolsaal zwischen 15 und 16 Uhr zu einem Brand, wo vor kurzem noch Vorstellungen einer Theatergesellschaft stattfanden. Alle Dekorationen, Vorhänge und die Bühnenausstattung wurden unlängst vernichtet. Der Brand war neben den Garderobenräumen entstanden, jedoch blieb die Ursache unklar. Nach erfolgter Löschung durch die Feuerwehr wurde die Decke aufgerissen, um die Ausbreitung des Brandes in die Verschalung zu verhindern. Da große Feuer- und Wasserschäden entstanden waren, musste schnell eine vollständige Erneuerung des Saals geplant werden. Den Schaden von 18.000 – 20.000 Mark deckte die Aachener Münchener Versicherung ab.

Die Kostendeckung betraf die Ausstattung der Bühne und die Deckenverschalung des Saales. Die Bestuhlung des Saales retteten die Soldaten; Hotel- sowie Wirtschaftsräume blieben vom Brand verschont. Für Hamelns Kulturleben ergab sich daraus eine erfreuliche Folgewirkung, da im Rahmen der Sanierung eine neue Ausstattung und modernere Innengestaltung gebraucht wurde. Durch den Brand und die folgende Sanierungszeit kamen in der Stadt andere Veranstaltungsräume zur Geltung (Tivoli, Thiemanns Hotel, Felsenkeller, Bremer Schüssel).

Außerdem bildete sich eine zweite Brandwehr mit verschiedenen Turnvereinen neben der „Städtischen Feuerlösch-Corpa“ in Hameln, da sehr viele Brände in der Zeit geschahen. Nach der Sanierung hatte der große Saal im Hotel Monopol den größten Zulauf von allen. Die neue Ausstattung sah 456 genehmigte Sitzplätze im Parterre und 108 auf der Galerie vor. Die Akustik des Saals war anfangs sehr minderwertig, im hinteren Saaldrittel war von den Vorstellungen auf der Bühne meist trotz der Installierung langer Fahnen nichts zu hören. Diese in Fünferreihen von der Decke hängenden Fahnen sollten jedoch querlaufende Echostörungen abfangen. Ein großer Nachteil bestand auch darin, die Fahnen zu entstauben, dafür wurde der Saal jeweils für zwei Tage gesperrt.

1915

Nach einem Jahr besserte sich die Akustik durch Ausrunden der Ecken und Wandverkleidungen mit hervortretenden Verzierungen. Durch den Aufschwung des Monopols sank die Bedeutung des Tivoli mit seiner Bühne und dem damals bekannten „Groschentanz“ (Ein neuartiges Tanzvergnügen, das Wohlhabende als Stilbruch kritisierten). Andere Unternehmer versuchten vom Groschentanz zu profitieren und das Angebot an Sälen und Veranstaltungen wuchs. Neben Engelkes Saalbau für Tanz und Theater, dem Tivoli-Theater, Thiemanns-Doppelsaal, den zwei Sälen im Hotel Monopol, der „Harmonie“ in der Osterstraße sowie dem Saalrestaurant zur Erholung, dem Saalneubau im Gewerkschaftshaus an der Baustraße, Dreyers Berggarten am Klüt und dem alten Felsenkeller entstanden auch kleinere Säle wie der „Bremer Schüssel“, der „Goldene Anker“ und „Unter den Linden“.

1918

Kurz nach dem ersten Weltkrieg wuchs in der Bevölkerung das Bedürfnis nach einem Kulturleben. Zunächst waren größereVeranstaltungen nicht möglich, da das Hotel Monopol übergangsweise als Reservelazarett genutzt wurde. Bis zu seiner Freigabe übernahm der Saal des Hotels „Unter den Linden“ einige Theateraufführungen. In den 20er Jahren begann eine große Theaterzeit in Hameln mit regelmäßigem Sommertheater.

1923

1923 startete die Schauburg mit 520 Plätzen, zunächst als Kleinkunstbühne mit Orchester- und Klavierbegleitung zu den Filmen und Vorführungen. 8 Jahre später eröffnete das Stummfilmtheater (Capitol) mit 370 Plätzen. Nach einem Jahr stellte es auf Tonfilm um und führte den Betrieb als Kammerlichtspiele mit 320 Plätzen weiter. 1926 erhielt das Monopol eine Sanierung und zusätzlich neues Gestühl. Anfang der 50er eröffneten dann die großen Tonfilmkinos, wie das Deli (der umgebaute große Saal im Monopol) mit 720 Plätzen, die Scala mit 430 Plätzen und die Klütlichtspiele mit 240 Plätzen. Zwischenzeitlich erfolgte die Gründung des Hamelner Filmclubs für einige Jahre.

1933

Vier Monate nach Hitlers Machtergreifung eröffneten die Nationalsozialisten im Monopol eine „braune Messe“ als „Ausdruck des mittelständischen Kampfes gegen Warenhäuser, Kettenläden, jüdisches und internationales Kapital“ (Dr. Theilig, 1933). Nach drei Tagen Messe kamen mehr als 10.000 Besucher in das Gebäude und die Nationalsozialisten nutzten das Hotel Monopol oft für ihre Propagandaveranstaltungen.

Foto von der 'braunen Messe' im Monopol
Foto des Monopol Gebäudes von 1933
1937

Architekt Hermann Pracht führte in den 30er Jahren einige kleine Änderungen im Monopol durch. Die Bühne erhielt eine Konstruktion als Vorbühne, die auch versenkt werden konnte und somit einen Orchesterraum bildete, der acht Meter breit und vier Meter tief war und 12 Musikern Platz bot.Des Weiteren wurde ein Rundhorizont für Projektinstallationen angebracht und die letzten Reihen der Galerie erhöht. Nachdem ab 1934 das Kulturwesen von den National- sozialisten geleitet wurde, gab es ab 1937 nur noch Veranstaltungen im Rahmen der „ Kraft durch Freude“- Kultur.

50er Jahre

Der Umbau des Monopols nach dem 2. Weltkrieg und wirtschaftliche Probleme anderer Hotels stellte zunächst das Gleichgewicht der Säle mit Tanzveranstaltungen zum Bedarf in Hameln wieder her. Mit dem Bau der Weserberglandhalle (WBZ) wandelte sich der „Monopol“- Saal zum Kino. Der Architekt Otto Lippmann nahm 1952 wenige Änderungen im Innenraum vor, wie den Ausbau der Notausgänge, die Erweiterung der Bestuhlung und die Anordnung der Räumlichkeiten im Eingangsbereich. Er stattete den Bühnenraum mit flexiblen Lautsprechern und Leinwänden aus, dass sowohl eine Theaternutzung als auch eine Kinonutzung möglich wurde. Der Architekt Hans Bielenberg skizzierte 1953 einen Entwurf für die Eingangssituation mit dem neuen Namen für das Kino “Deli“. In diesem Jahr erhielt der große Saal außerdem eine zusätzliche Betriebserlaubnis für Varietéveranstaltungen.

60er Jahre

1961 wurde im Keller des Monopols die erste vollautomatische Kegelbahn in Hameln eingeweiht. Kein Kegeljunge war mehr nötig, es gab zwei getrennte Bahnen, die mit einem Bildanzeiger und Leuchtzählwerk ausgestattet wurden. Die Aufstellung der Kegel und das Rollen der Kugeln gewährleistete die Automatik. Insgesamt gab es zu dieser Zeit zwei Kegelbahnen in Hameln.

70er Jahre

Nahezu zwei Jahrzehnte gab es in Hameln 6 Kinos bis das große Kinosterben der Bundesrepublik auch diese Stadt erreichte. Als erste Kinos stellten die Klütlichtspiele, das Capitol und die Kammerlichtspiele die Vorstellungen ein. In dieser Zeit des aufkommenden Wohlstandes waren das Auto und der Fernseher in der Bevölkerung sehr gefragt. Auch das neu eingeführte Abonnementensystem des Theaters nahm den Kinos das Publikum weg. Mit den Filmen „Krieg der Sterne“ und „die Blechtrommel“ versuchte das Kino attraktiv zu werden.

Skizze des Kinosaals Deli
Versammlung von Personen im Saal des Monopols

Durch viel Werbung, einer Umgestaltung der Räumlichkeiten mit der Ausstattung eines Wohnzimmers und der Erlaubnis des Rauchens und des Getränkeverzehrs, versuchten die Betreiber die Kunden anzulocken. Auch eine neue Kinoarchitektur in Form eines großen Saals sowie mehreren kleineren Räumen sollte dazu beitragen. Jedoch musste auf den beginnenden Videotrend geachtet werden, der Mitte der 70er Jahre startete. Eine andere Richtung kam aus New York und bestand darin, stilvolle Säle zu schaffen, wie sie zu Beginn des Kinos ausgesehen hatten. Im Jahr 1975 wurde das Restaurant durch den Architekten Alois Hemmerde zum Verkaufsraum umgebaut. Im November des Jahres 1979 erfolgte eine Überprüfung aufgrund der Versammlungsstättenverordnung, bei der folgende Mängel festgestellt wurden: Der Ausgangsbereich zum Hof sowie die Notausgänge waren mit Stühlen verstellt, es lag kein Prüfbericht über die Be- und Entlüftungsanlage vor und der Bühnenraum wurde als Abstellraum genutzt.

Foto von dem Hamelner Capitol
Foto vom Kino Deli
80er Jahre

Aus dieser Krise heraus plante der Geschäftsführer der drei noch verbliebenen Kinos (Deli, Schauburg, Scala) ein Lichtspielcenter. Die Firma Brockstedt aus Hamburg erhielt den Auftrag aus dem Deli an der Deisterstraße 20 ein Kinocenter mit 6 Sälen zu entwerfen. Dieses sollte insgesamt weniger Plätze aufweisen, Getränkeverzehr und Rauchen wie im eigenen Wohnzimmer beinhalten. Ein Grund für den Umbau stellte die oft geringe Auslastung des großen Saals mit 700 Plätzen dar, der maximal viermal im Jahr ausverkauft war. Durch die insgesamt 6 Kleinkinos mit 60 bis 300 Plätzen sollte ein rationelleres Bewirtschaften erreicht werden. Hameln hätte mit dem Umbau mehr Kinos als in den 50er Jahren zur Hochzeit des Lichtspieltheaters und es ergäbe sich eine Filmvielfalt wie in Großstädten. Die Stadt Hameln lehnte den Umbau zunächst ab, da Teile des Vordergebäudes mit der Fassade zur Deisterallee, der im ersten Obergeschoss gelegene „Kleine Saal“ und Teile des Treppenhauses Denkmal eigenschaften aufwiesen. Die Ämter der Denkmalpflege achteten in dieser Zeit in Deutschland stärker auf den Schutz denk malgeschützter Gebäude als einige Jahrzehnte zuvor.

Foto von dem Kinosaal aus den 50er Jahren
Foto von dem Kinosaal aus den 80er Jahren

Mehrkosten von 1,1 Millionen Mark mussten dadurch aufgebracht werden und der Architekt Peter Kinzel, ein Spezialist für Kinobauten, bekam den Auftrag. Nachdem der Bauantrag und diverse Detailplanungen durch die Hamelner Bauverwaltung genehmigt wurden, konnte der geplante Kinoumbau beginnen. In der Zeit des Umbaus konnten sich die Hamelner Bürger über ein Gewinnspiel an der neuen Namensfindung für das Kino beteiligen, das zu dem Namen City-Kino-Center führte. Während das City-Kino-Center im ehemaligen Hotel Monopol mit fünf Sälen und einer Kapazität von 76 bis 286 Plätzen 1983 eröffnete, musste das Kino Schauburg in der Nähe mit 600 Plätzen schließen. In zwei Sälen befanden sich Silberleinwände und bis zu 13 Lautsprecherboxen pro Saal für einen guten Ton in Vierkanal- Dolby-Stereo-Sound. Rauchen war in den klimatisierten Räumen erlaubt, insgesamt 655 Polstersessel gehörten zur Ausstattung, Getränke und Snacks wurden von einem Service-Team angeboten.

Der Architekt Peter Kinzel arbeitete in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie mit der Arbeitsgruppe Altstadtsanierung und passte die Fassaden dem Stil um die Jahrhundertwende an. Für die Statik fertigte das Büro Schierschke die Pläne an. Die Gesamtkosten lagen bei über drei Millionen Mark. Die Umbaumaßnahmen sahen insgesamt die Sanierung der Fassade sowie ein optisch völlig verändertes Erdgeschoss vor. Eine antike Einrichtung sollte im ersten Geschoss die Ausstrahlung des historischen Saals hervorheben. Der Betonüberbau vor dem Eingang des ehemaligen Deli-Kinos wurde abgerissen, die Stuckarbeiten restauriert und der Eingang an die Stelle verlegt, durch die die Gäste um 1900 im ehemaligen Monopol-Hotel empfangen wurden. Die Fläche der zu vermietenden Geschäftsfläche betrug 400 m², die an eine Gastronomie und eine Bäckerei vergeben wurde. Im Obergeschoss entstanden im rechten Teil des Gebäudes elf Appartements zwischen 35 und 55 m² mit Wäscheraum und Trockner. Während der dreimonatigen Umbauphase gab es nur das Scala als einziges Kino in Hameln, da das Kino Schauburg vor einigen Monaten geschlossen hatte.

90er Jahre

1995 kam es nach 12 Jahren zu einem Besitzerwechsel der Hamelner Kinos. Der Inhaber Udo Brockstedt hörte auf und verkaufte seine Immobilien an die Hamburger Union Kinobetriebsgesellschaft, Geschäftsführer in Hameln blieb aber weiterhin Wolfgang Weber. In dieser Zeit lief der Betrieb des Kinos sehr gut und die Nachfrage nach anspruchsvollen Filmen war groß. Als 1999 ein neues Kino am Bahnhof entstand, wurde das Gebäude an der Deisterstraße inklusive City-Kino-Center nahezu zeitgleich über einen Makler an den rechtsextremen Jürgen Rieger für vier Millionen Mark verkauft. Er unterließ größere Investitionen und bot rechtsorientierten Personen Wohnraum. Nach kurzer Zeit in seinem Besitz musste das Kino wegen Besucherrückgangs um 80 % sowie einiger Baumängel geschlossen werden. Die Tragweite der Gebäudeschäden war nicht abzusehen. Nachdem verschiedene Gutachter ihr Ergebnis bekanntgaben, war eine Grundsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes möglich, wobei einige Statik- und Brandschutzprobleme zu größeren Investitionen führen sollten.

21. Jh.

Nach einigen Jahren Leerstand führte 2004 ein Wasserschaden dazu, dass sich Platten aus den Brandschutzdecken lösten. Nach Untersuchungen durch Sachverständige wurde festgestellt , dass die in den Kinosälen verlegten Teppichböden sehr leicht entflammbar sind und technische Anlagen wie Be- und Entlüftung sowie die Beleuchtung der Fluchtwege nach jahrelangem Leerstand den aktuellen Brand- und Sicherheitsbestimmungen nicht erfüllen.

2005 wollte Jürgen Rieger ein Neonazitreffen im Gebäude unter dem Motto „nationale Tagung von braunen Gesinnungsgenossen“ (Jürgen Rieger, 2005) veranstalten. In der Stadt wuchs ein großer Widerstand in der Bevölkerung. Die Stadt Hameln konnte das Treffen untersagen lassen mit dem Hinweis auf bauliche Mängel im Inneren des alten Kinos. Jürgen Rieger nannte das Vorgehen eine „politische Schikane“, jedoch wurde sein gerichtlicher Einspruch nicht berücksichtigt, da auch das Verwaltungsgericht Hannover ihm diese Zusammenkunft untersagte. Nach dieser Niederlage versuchte Rieger das Gebäude loszuwerden und bot es im Internet zur Versteigerung für mindestens 1,45 Millionen Euro an.

Im Originaltext heißt es: „Das Gebäude bietet konstruktionsbedingt alle Voraussetzungen für den Kinobetrieb, dies wird durch vorder- und hinterseitige Zugänge, Foyer, Vorführräume, Wirtschaftsräume, Personalräume ermöglicht. Zurzeit ist das Kino nicht vermietet und kann sofort für Kinobetrieb übernommen werden. Es ist jedoch auch eine andere Nutzung denkbar. Es stehen insgesamt 2219 m² (zuzüglich einer Garage) Mietfläche zur Verfügung. Zehn Wohneinheiten können zum Beispiel für Personal, Hausmeister, Mieter genutzt werden. Andere Nutzungen könnten auch ein Armee-Shop oder Zoogeschäft sein, Auktionen, Konzerte, Balladenabende, Hochzeitsfeiern, Preisverleihungen und Ehrungen, Schulungen, Theater und vieles mehr…“

Das Monopol vor der Sanierung

Im Jahr 2009 wies die Fassade viele Mängel und Witterungsschäden auf, da Investitionen und Reparaturen vom Inhaber jahrelang ausblieben. Viele Personen passierten seit dem das Gebäude und bemerkten den bröckelnden Putz an der Gründerzeitfassade und die leerstehenden Geschäfte im Erdgeschoss. Nach seinem Tod im Jahr 2009 vererbte Herr Rieger das Gebäude an seine Kinder, die keine Kontakte zum rechtsextremen Lager ausüben. Damit waren die Pläne für ein Neonazi-Tagungszentrum oder ein Seniorendomizil verworfen.

2012

Nach der Sanierung wird im Zentrum von Hameln ein Komplex entstehen in dem Fachärzte zu finden sein werden. Auf den 3000 m² erstrecken sich die Praxen und bieten viel Platz für ein kompetentes Ärzteteam. Die Spezialisten für Medizin werden eine umfassende Versorgung gewährleisten.

Foto von dem heutigen Monopol Gebäudes
  • Dewezet, Ein Haus verändert sein Gesicht, 22.08.1955
  • Dewezet, Aus Saalmangel wurde Überfluß, 25.05.1957
  • Dewezetartikel, 23.01.1982
  • Dewezetartikel, 1982
  • Dewezetartikel, 11.11.1961
  • Dewezetartikel, 11.01.1978
  • Dewezetartikel, 17.04.1961
  • Dewezet, Sprachhilfe der Gefühle, 29.03.1982
  • Dewezet, Bald Kinovielfalt in Hameln,17.12.1980
  • Dewezet, City-Kino-Center wird eröffnet, 04.08.1983
  • Dewezet, Hamelner Kinos wechseln den Besitzer, 01.03.1995
  • Dewezet, Ungutes Gefühl, 01.10.1999
  • Dewezet, K(l)eine Hoffnung für Cineasten, 05.09.2002
  • Dewezet, Bauliche Mängel im City-Kino-Center, 22.07.2004
  • Dewezet, Breiter Protest gegen das Neonazitreffen,10.02.2005
  • Journal am Sonntag Hameln, City-Kino kann ersteigert werden, 10.07.2005
  • Dewezet, Vom Hotel Monopol zur braunen Absteige, 06.11.2009
  • Dewezet, Wir müssen ein Theater haben, 13.04.1957
  • Dewezet, Theaterleben im alten Hameln, 02.03.1957/04.05.1957
  • Dewezetartikel, 16.08.1952
  • Kunze, Johanna: Festschrift 5 Jahre Weserberlandfesthalle in: Hoinka Günther, Festschrift 50 Jahre Theater Hameln, 1958
  • Archiv Hameln, Postkarte um 1899
  • Archiv Hameln, Postkarte um 1910
  • Archiv Hameln, Postkarte um 1905
  • Archiv Hameln, Oktober 1937
  • Archiv Hameln, 17.12.1980
  • Archiv Hameln, 1937
  • Archiv Hameln, 1929
  • Archiv Hameln, 29.03.1982
  • Archiv Hameln, 22.07.2004
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